Fertige Reise für euch – Mit dem Wohnmobil durch West-Andalusien
Spanien ist vielseitig. Zwischen Nordspanien und Südspanien liegen Welten. Das westliche Andalusien begeistert mit ganz besonderen Erlebnissen und geschichtichen Highlights. Hier reist ihr durch das Land wo der Sherry (Jerez) und Flamenco herkommt, weiße Dörfer wie Ronda und Gaucín sich an grüne Hügel schmiegen und magische Städte wie Sevilla und Cádiz euch als Zeitzeugen aus der Antike mit ihren prunkvollen Gebäuden aus einigen der wichtigsten Geschichtsmomente zur Entstehung des heutigen Europas erzählen. 600 km voller unvergesslicher Erlebnisse warten auf euch… viel Spaß!
Etappe 1
Zahara de la Sierra liegt am Nordrand der Gebirgskette Sierra de Grazalema. Auf etwa 700 Metern erhebt es sich neben einem großen Stausee als Teil der Route der schönsten weißen Dörfer Andalusiens (Ruta de los Pueblos Blancos). Während der Kämpfe im Zuge der Reconquista war der Ort einer der wichtigsten Verteidungungspunkte der Mauren. Eine Wanderung zur alten Burg mit herrlichen Rundum-Blicken und eine Besichtigung der Kirche Santa María dürft ihr euch nicht entgehen lassen.
Wie sieht euer erster Tag auf dieser Reise aus?
Spanisches Gebrabbel aus dem Radio und herrlich warmer Fahrtwind der euch um die Ohren saust. Ihr habt Sevilla und Utrera bereits hinter euch und befindet euch jetzt auf den Straßen Richtung Zahara de la Sierra. Immer weiter zum Naturpark Grazalema merkt ihr wie die Landschaft zunehmend schöner wird. Jetzt kommt ihr auch an dem Ort Algodonales vorbei, wo sich der offizielle Wohnmobil-Stellplatz befindet, auf dem ihr heute Abend euer Lager aufschlagt. Für jetzt lasst ihr den aber erstmal links liegen und fahrt 15 Min. weiter. So gelangt ihr auf einen Staudamm mit Blick über den großen See und das weiße Bergdorf Zahara de la Sierra das kreisförmig an einen Berghang hochzuwachsen scheint. Als ich das erste Mal diesen Anblick bestaunte, löste ich fast eine Massenkarambolage aus, weil ich den Verkehr vergaß. Macht nicht den gleichen Fehler und fahrt einfach bis zum Ende der Staumauer und dann kurz danach rechts in die kleine Parkbucht um anzuhalten und in Ruhe Fotos zu machen. Wie in vielen spanischen Bergdörfern macht es auch hier wenig Spaß nach Parkplätzen zu suchen. Ich habe zwei Parkplätze für euch getestet und empfehle euch den Stellplatz an der Aussichtsplattform. Hier kommt ihr auch mit größeren Wohnmobilen bequem hin und braucht dann nur noch etwa 20 Min. bis zur Kirche Santa Maria im Zentrum des Ortes zu laufen. Der Spaziergang bis dahin ist aber auch sehr schön. Entlang Palmen und Blumen geht ihr durch die Gassen immer höher. Kleine Ecken mit Bänken im Schatten und spanische Gedichte auf verzierten Kacheln schmücken den Weg. Immer wieder habt ihr tolle Ausblicke über die weiten Ebenen, die Zahara de la Sierra umgeben. So gelangt ihr zum Torre del Reloj.
Hier beginnt die Calle Ronda mit vielen Bars und Restaurants. Sie führt euch an die Kirche Santa Maria vorbei bis zur Burg mit einem Besucherzentrum, dass am Wochenende geöffnet ist. Hier startet auch der schöne Weg hoch zum großen Turm den ihr kostenlos besteigen könnt. Die erstklassigen Panoramaausblicke belohnen euch reichlich dafür. Deckt euch doch in der Calle Ronda mit etwas leckeren ein und macht an einem der vielen Sitzmöglichkeiten auf dem Weg oder hoch oben auf dem Turm ein Picknick mit Weitblick. Auf dem Rückweg kommt ihr wieder an der Kirche Santa María vorbei, die vor allem einen sehr schönen Altar und Ausstellungstücke zur Geschichte hat. Eintritt ist kostenlos, es wird aber um eine kleine Spende gebeten. Wir hatten Glück und bekamen vom Kirchenchor eine Hörprobe während dessen Probe. Schon etwas Besonderes in der Kulisse. Wenn ihr müde werdet, fahrt einfach etwa 15 km den Weg zurück bis zum Wohnmobil-Stellplatz Los Algodonales (Burgo). Hier habe ich eine sehr ruhige Nacht mit ein paar anderen Wohnmobilisten aus Deutschland und England verbracht. Perfekt um am nächsten Tag frisch erholt nach einem Frühstück im Wohnmobil nach Ronda aufzubrechen.
Bei den Orangen handelt es sich leider meistens um die bittere Sorte, die hierzulande häufig für Marmeladen, zum Kochen oder für Getränke verwendet wird.
Euer Stellplatz für die Nacht 1. Algodonales, offziell, kostenlos, 15 Minuten von Zahara de la Sierra. Detaillierte Beschreibung hier!
Etappe 2: Ronda
Von Ronda habt ihr bestimmt schonmal gehört. Es ist eines der bekanntesten weißen Orte Spaniens und wesentlich touristischer als beschauliche Pueblos Blancos wie Jimena de la Frontera oder Gaucín. Motive wie die Brücke Puente Nuevo sind charakteristisch für Spanien. Wer meine Reiseführer kennt weiß, dass ich besonders touristisch weniger bekannte Orte erkundschafte. Trotzdem habe ich mir Ronda genauer angeschaut – denn dieses UNESCO Welterbe darf auf eurem Road-Trip durch Andalusien nicht fehlen. Was müsst ihr unbedingt erleben?
Ronda – das Räuberdorf am Abgrund. Es ist wesentlich größer und touristischer als Zahara de la Sierra, gehört mit ihren beeindruckenden Sehendwürdigkeiten aber auf jeden Fall mit auf eure Reise-Liste
Eure Besichtigung in Ronda
Ronda ist schon ziemlich überlaufen. Stressfrei und gratis steht ihr am Stellplatz 1. Alternativ gibt es den kostenpflichtigen Womo-Stellplatz 2, den ich aber nicht getestet habe. Der Stellplatz 1 war für mich perfekt, um morgens dort anzureisen, Ronda zu erleben und dann nur die Nacht zu verbringen um am nächsten Morgen weiter zur nächsten Station zu reisen. Ihr befindet euch auf diesem Parkplatz ca. 5 Gehminuten von einem Aussichtspunkt (Mirador) entfernt – direkt an der großen Abbruchkante die so charakteristisch für Ronda ist. Zur Puente Nuevo lauft ihr von hier aus zwar noch etwa 20 Minuten, erkundet aber während des Spazierganges schon den Ort und ein wenig und genießt tolle Blicke über das Tal des Flusses Guadalevín, der eine tiefe Schlucht mitten durch Ronda gefressen hat und die Stadt in zwei Hälften teilt. Lauft am besten vom Parkplatz etwa 100 Meter an der Abbruchkante entlang, genießt einen Augenblick den Ausblick vom Mirador Virgen de Rocío und folgt dann immer der Calle Jerez bis rechts die Kirche Iglesia de Nuestra Señora de la Merced und links die Straße El Pozo auftaucht. Für ein Frühstück spanischer Art empfehle ich euch das Café Blanco y Negro (Black and White) etwa 50 Meter links rein in die Calle El Pozo. Denn hier genießt ihr gutes Essen zu vernünftigen Preisen (für Ronda). Das hier etwa 80% der Gäste Einheimische sind, spricht für sich. Weiter ins touristische Zentrum sind die Preise sehr hoch. Lauft ihr wieder 50 Meter zurück zur Kirche Nuestra Señora de la Merced kommt ihr auch an der Plaza Alameeda del Tajo vorbei. Von hier aus gelangt ihr über den Paseo Los Ingleses und dann Blas Infante direkt zur Stierkampfarena (Plaza de Toros). Schaut ihr jetzt von der Stierkampfarena Richtung Brücke, dann befindet sich rechts von euch immer die Abbruchkante mit schönen Ausblicken vom Spazierweg direkt am Abgrund. So gelangt ihr auch im leichten Halbkreis gegen den Uhrzeigersinn zur Brücke. Das finde ich schöner, weil ihr dann bei dem Restaurant Parador de Ronda um die Ecke biegt und mit einem Mal die prachtvolle Brücke mit der tiefen Schlucht darunter vor euch habt. Weil ihr euch ja schon vorher preiswert satt gefrühstückt habt, könnt ihr das Gesparte jetzt in einen leckeren Wein an dem edlen Parador de Ronda investieren und den Blick entspannt genießen.
Puente Nuevo – Puente Viejo – Arabische Bäder
Ganz in der Nähe von der Puente Nuevo gelangt ihr auch zur Puente Viejo (Alte Brücke) und den Baños Árabes (Arabische Bäder).
Murrallas de Ronda und das Stadttor Almocábar
Das Wichtigste von Ronda habt ihr jetzt gesehen. Wenn ihr noch Zeit und Lust habt, lauft von den Baños Árabes weiter an der Muralla de Ronda (Stadtmauer) über einen schönen Spazierweg mit mediterranen Kräutern entlang zur Puerta de Almocábar (Stadttor Almocábar). Direkt am Durchgang der ehemaligen Festungsmauer bekommt ihr günstig Tapas in der Bar Sánchez. Dies ist wieder eine Bar mit vielen Einheimischen. Gut für eine Stärkung zwischendurch, die Tapas schmecken und die Preise sind günstig. Nicht mehr und nicht weniger.
Auf der anderen Seite der Puerta de Almocábar gibt es auch noch Bars, die ich aber nicht getestet habe. Von hier ist die Mauer etwas schöner, dafür befindet sich zwischen den Bars und der Mauer aber die stark befahrene Straße Calle Marbella.
Vor hier aus startet eine Wanderung (ca. 1,5 h) über die Straße Calle Prado Nuevo runter ins Tal unterhalb von der schönen Puente Nuevo. Hier laufen nur noch sehr wenige Touristen und ihr seid plötzlich in ländlicher Umgebung. So gelangt ihr zum Ronda Bridge Viewpoint im Tal und werdet mit dem weitesten Blick vom Tal aus hoch in die Stadt Ronda belohnt.
Jetzt knüpft ihr an den Wanderweg Molinos de Tajo an, wo ihr auf die anderen Ronda-Besucher trefft, die von oben die kürzere Variante gewählt haben. Diese startet in der Nähe der Puente Nuevo an dem Aussichtspunkt Mirador de María Auxiliadora und ist auch viel besser ausgebaut. Wenn ihr nicht absolute Wander-Fans seid, wird euch die kürzere Variante besser gefallen.
Jetzt geht es über die Puente Viejo vorbei an der Plaza de Toros wieder zurück zu eurem Wohnmobil. Alternativ könnt ihr vor der Plaza de Toros rechts in eine der zahlreichen Gassen abbiegen und einen Stadtbummel entlang der vielen Geschäfte machen.
Ronda ist aufgrund der vielen Gassen und verwinkelten Treppen sehr schön. Das macht ihre Erkundung aber auch sehr anstrengend. Darum habe ich mich hier auf die m.E. schönsten Erlebnisse beschränkt, damit ihr diese auch wirklich genießen könnt und immer wieder an einer kleinen Tapasbar die Atmosphäre in Ruhe auf euch wirken lassen könnt. Als ich meine Reise durch Ronda plante fiel es mir schwer aus der endlosen Liste an Sehenswürdigkeiten die auszuwählen, die sich wirklich lohnen. Ich hoffe, dies ist mir gelungen und dass diese Tipps euch helfen, an einem Tag Ronda entspannt zu erleben.
Euer Stellplatz in Ronda
Kostenloser Stellplatz für eine Nacht in Ronda. Keine Leistungen. Für detaillierte Informationen klickt hier!
Die kostenpflichtige Alternative, die ich nicht selbst getestet habe, seht ihr HIER!
Erlebnisse auf eurer Fahrt von Ronda nach Jimena de la Frontera
Von der Sonne geküsst, begebt ihr euch auf die Straße Richtung Jimena de la Frontera. Die landschaftlich schöne Strecke führt entlang des tollen Pueblo Blanco Gaucín. Eingebettet in die grünen Hügel der Serranía de Grazalema bietet euch Gaucín den sehr ruhigen Kontrast zu Ronda. In diesen kleinen Bergorten Andalusiens muss ich immer an Asterix auf Korsika denken. Vielleicht geht es euch auch so. Auf der Strecke gibt es ein Restaurant mit tollen Blick ins Tal. Was euch genau auf der Route erwarten, erfahrt ihr jetzt.
Die Szenerie ist schon etwas Besonderes. Ihr fahrt durch ein Meer aus grünen Hügeln, immer wieder stechen große Berge daraus hervor und ab und zu seht ihr das Mittelmeer in der Ferne glitzern. Jetzt kommt ihr auch in das Gebiet der seltenen Gänsegeier (Buitre Leonado). Haltet an einem der Aussichtspunkte am Straßenrand an und genießt ein wenig den Ausblick. Mit Glück seht ihr dabei wie die Tiere majestätisch über euch schweben. Die Aussichtspunkte eignen sich auch zum frühstücken. Oder etwa 40 Fahrminuten nach Ronda an der Venta „El Mirador“.
Als nächsten Stop empfehle ich euch Gaucín: gut zu parken und hervorragende Ausblicke von der Burg Castillo del Águila. Die Wanderung hoch zur Burg ist echt toll. Die Besichtigung der Burg ist kostenlos und hier seid ihr häufig ganz allein. Ein Picknick oben auf dem Turm zwischen Gemäuern aus der Zeit der Mauren und Panorama-Blick in die Berge und bis zum Mittelmeer wird euch mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben. Der Bummel durch den Ort ist auch schön und bietet mehrere Cafés. Außerdem könnt ihr euch hier im Supermarkt Ruiz Galán eindecken.
Ich habe mich für den Parkplatz an der großen Parkbucht vor dem Ortseingang entschlossen. Am Mirador de Gaucín Hier ist nämlich mehr Platz. Einen anderen Parkplatz gibt es sonst etwas weiter auf der linken Seite, nachdem ihr in den Ort reingefahren seid.
Die Reste der Burg Castillo del Águila erzählen still von der bewegenden Geschichte der maurischen Zeit bis zur Eroberung durch die Christen im Zuge der Reconquista. Angeblich legten die Römer schon den Grundstein dieser Festung. Die Wanderung hier hoch von dem Parkplatz ausserhalb des Ortes dauert etwa 1 Stunde, ist aber sehr schön und praktisch, weil ihr auch gleich den Ort kennenlernt und etwas für das Picknick einkaufen könnt. Eine Dame in dem Informationszentrum nebenan schliesst die Tore um 18 Uhr.
Etappe 3: Jimena de la Frontera
Uraltes Bergdorf am Naturpark Los Alcornocales
Schon die Römer schlenderten in ihren Caligae hier herum. Damals hieß der Ort noch Oba. Die Mauren gaben ihr den Namen Ximena (Jimena). Auf etwa 100 Höhenmeter drängen sich die typisch weißen Häuser dicht and dicht um ihre insgesamt etwa 7000 Einwohner zu beherbergen. Jimena liegt auf der Hälfte zwischen Ronda und Tarifa direkt am Naturpark Los Alcornocales. Hinweis: Im Juli findet normalerweise ein großes Musikfestival statt.
Südlich eurer bisherigen Route mit dem Parque Natural de la Sierra de Grazalema liegt das riesige Schutzgebiet Los Alcornocales. Von Südosten kommend ist Jimena de la Frontera eina Art Tor zu diesem über 160 Tausend Hektar großen Gebiet, das den Namen aufgrund der vielen Korkeichen (Alcornocales), die es hier gibt, bekommen hat. Jimena de la Frontera wird wahrscheinlich nicht in vielen Reiseführern genannt, denn es zeigt fast keine Zeichen für touristische Angebote. Die Neugier trieb mich dazu hier ein paar Nächte zu bleiben und ich habe es nicht bereut. Zwei schöne Stellplätze gibt es hier. Der Vorteil vom ersten Stellplatz ist ganz klar der traumhafte Ausblick von den Parkbänken gleich gegenüber der Parkbuchten wo ihr mit dem Wohnmobil stehen könnt. Glas Wein, etwas Käse und dieser Ausblick – das hat Traum-Moment-Potential. Die genaue Beschreibung der Stellplätze folgt auf den nächsten Seiten. Was könnt ihr in Jimena also erleben? Aus der Zeit der Mauren entstand eine beeindruckende Festungsanlage die immer noch über die Siedlung des Ortes wacht. Hier besichtigt ihr gut erhaltene Ruinen die bis in die Römerzeit zurückreichen. Immer mit Blick über das weite Land des Naturparkes Los Alcornocales auf der einen und die weißen Häuser des Ortes auf der anderen Seite. Es macht wirklich Spaß das weitläufige Areal zu erkunden und sich vorzustellen, wie früher schon die Mauren hier über ihre fruchtbaren Felder, auf den Ebenen im Tal, wachten. Hatte ihnen die alte Steineiche neben den alten Wasserspeichern damals auch schon Schatten gespendet? Gratis und fast ohne andere Besucher besichtigt ihr hier die gut erhaltenen Ruinen des Festungstores Puerta del Reloj, die alten Aljibes (große Wasserspeicher) und die Festung El Foso mit dem runden Turm El Homenaje. Auf diesen Turm habe ich zwar keinen Weg rauf gefunden, aber das Wandeln durch das labyrinthartige System der alten Festungsmauern war auch ein Erlebnis. Wenn ihr Richtung Naturpark Alcornocales blickt, seht ihr etwas unterhalb der Festung weitere Ruinen: Die eines römischen Tores und dem Fundament eines römischen Tempels sowie der Baños de la Reina Mora (Bäder der Königin Mora). Während das römische Tor noch ganz gut zu erkennen ist, sieht der Zeitzeuge der Baños de la Reina Mora eher wie ein steiler Fels aus. Übrigens lasst euch von dem Namen nicht täuschen. Bei den Banos de la Reina Mora handelt es sich um die archäologischen Reste die auf eine ehemalige Kirche hinweisen. Der Name kommt daher, dass sich einer Legende nach hier eine sogenannte Königin Mora gebadet haben soll. Nach eurem Erkundungsgang durch die Geschichte habt ihr dieses schöne Areal erlebt und bestimmt Lust auf etwas Leckeres aus der Region. Im Restaurant La Cuenca überzeugte mich der schöne Blick und die tolle Atmosphäre von der überdachten Terrasse aus, sowie, dass sie so viel wie möglich direkt aus der Region verwerten. Zum Beispiel werden zur Pilze-Zeit von Einheimischen geerntete Pilze aus dem umliegenden Bergen gekauft und verarbeitet. Es hat mir sehr gut geschmeckt. Wenn ihr nach dem Essen nicht mehr viel laufen wollt, empfehle ich euch den Stellplatz 2, etwa 5 Gehminuten entfernt. Gegenüber des Restaurants gibt es einen Supermarkt, wo ihr euch eindecken könnt.
Dies ist der kleine Park gleich 10 Meter gegenüber von eurem Stellplatz 1. Euer Wohnmobil trennt eine Straße von dieser Bank. Die Straße ist aber sehr wenig befahren, weil vom Norden scheinbar nur wenige Leute in den Ort fahren. Im Norden liegt nämlich nur der Nationalpark und ins Zentrum vom Ort nimmt man besser die Umgehungsstraße die im Tal auf das ihr von dieser Bank aus schaut, liegt. Abends hier ein Glas Wein bei einem herrlichem Ausblick über das Tal zurück auf die Richtung aus der ihr gekommen seid. Traum-Moment-Potential.
Mit luftdurchlässigen Strohmatten bedacht, bietet die große Terrasse des Restarurants La Cuenca eine semi-open-air Atmosphäre mit Blick auf das umliegende Tal. Interessantes Gericht: Wild in Pedro Ximenez Sauce (Venado al „Pedro Ximenez“). 2018 kostete dieses Gericht 16 Euro. (keine Gewähr)
Stellplatz 1 –
- inoffizieller Stellplatz
- keine Leistungen
- kostenlos
- Panoramablick von Bank
- Fußweg zur Festung: ca.1 km
Ihr fahrt diesen Platz sehr einfach an, denn von Norden kommend, befindet er sich gleich nach dem Ortseingang rechts. Genaue Beschreibung zu diesem Stellplatz findet ihr hier!
Stellplatz 2 –
- inoffizieller Stellplatz
- keine Leistungen
- kostenlos
- Bars und Restaurants in der Nähe
Wenn ihr statt Bank mit Weitblick lieber euren Abend in einem Restaurant oder Bar ausklingen lassen wollt, ist der Stellplatz im Zentrum besser für euch. Von hier aus lauft ihr etwas weniger bis zur Festung und das Restaurant La Cuenca und einige Bars sowie der Supermarkt befinden sich innerhalb weniger Gehminuten. Genaue Beschreibung hier!
Unter dieser alten Korkeiche (glaube ich) habt ihr einen schönen Platz für ein ruhiges Picknick – auf dem Gelände war ich im April 2018 etwa 2 Stunden lang alleine
Erlebnisse auf eurer Fahrt von Jimena nach Tarifa
Auf dem Weg nach Tarifa empfehle ich euch einen Abstecher zur Burg Castellar. Im Ort Castellar de la Frontera fahrt ihr dafür ca. 30 Minuten In den Naturpark Los Alcornocales hoch – durch schöne Landschaft. Während ihr euch auf gut ausgebauten Straßen höher in die Hügel schraubt, erblickt ihr den Guadarranque Stausee zu Füßen des Castillo de Castellar. Hier auf dem Parkplatz könntet ihr übrigens auch übernachten. Die Burg ist wie ein Burgdorf angelegt. Sehr schön hier zu schlendern und in einem der Cafés mit Weitblick eine zünftige Pause zu genießen.
Entsorgungsstation auf dem Weg nach Tarifa
Im Ort Castellar de la Frontera gibt es wieder einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz. Die Attraktionen des Ortes und der Stellplatz selbst haben mich nicht begeistert, aber für einen Ver und Entsorgungsstop bietet der Stellplatz sich allemal an. Hier in dieser Gegend werden nämlich kostenlose Entsorgungsmöglichkeiten fürs WC immer rarer. Da es auf eurem Weg liegt, leert hier am Besten nochmal eure Tanks und füllt Wasser auf, bevor es weiter nach Tarifa geht.
Hier seht ihr die Entsorgungsmöglichkeit. für Grauwasser fahrt ihr einfach über das gelbe Feld, und öffnet den Grauwasserhahn. Die WC-Kassette entleert ihr in der dahinter stehenden Säule aus Feldstein. Die Wasserhähne zum Waschen der WC-Kassete und zum Auffüllen des Wassertanks funktionierten 2018 super. Detaillierte Beschreibung findet ihr hier!
Etappe 4: Tarifa
Tarifa: etwa 20 Tausend Einwohner, wahrscheinlich schon von den Phöniziern gegründet, seit dem 1 Jhd. v.Chr. wichtige römische Stadt, knapp 15 km Luftlinie nach Afrika, Surfer-Hochburg.
Maritime Stadt mit einer langen Fischereigeschichte.
So nah, dass ihr nachts sogar die Verkehrsbeleuchtung Marrokkos am anderen Ufer sehen könnt, liegt Tarifa am südlichsten Zipfel der iberischen Halbinsel an der Straße von Gibraltar. Wieder ein starker Kontrast zu Jimena de la Frontera, Ronda und Zahara de la Sierra. Hier, wo das das Mittelmeer auf den Atlantik trifft, beginnt euer Abenteuer entlang der Costa de la Luz. Rau, starke Winde und weite Strände. Lauft von eurem Parkplatz in die Altstadt, welche mit dem Stadttor Puerta de Jerez in der alten Stadtmauer beginnt. Schlendert etwas durch die schönen Gassen mit ihren Boutiquen, und Cafés. Zum Frühstück bietet sich das CAFE 10 an. Ziel eurer Entdeckung ist der Damm zwischen Mittelmeer und Atlantik an der Straße von Gibraltar. Über die schmale Meeresenge zum afrikanischen Kontinent wurde Tarifa in der Geschichte häufig als Nadelöhr zur Eroberung Südspaniens genutzt. So soll der Name Tarifa auch von dem damaligen muslimischen Feldherren Tarif ibn Malik abstammen. Die Festungsanlagen und die Burg Castillo del Guzmán el Bueno zeugen noch heute davon, dass Tarifa schon seit der Antike immer wieder Angriffen vom Meer her ausgesetzt war. Wenn ihr eure eigenen Eroberungszüge durch die Gassen von Tarifa vollzieht und genug Geschichte entdeckt habt, dann empfehle ich euch einen Gang zum Fischereihafen. Hier schnuppert ihr authentische Hafenatmosphäre, hier und da arbeiten die Fischer an ihren Booten und ab und zu läuft ein neues Boot mit hoffentlich fetter Beute in den Hafen ein. Mir gefiel das Hafen-Restaurant Pesquero Tarifa sehr gut. Wir waren die einzigen Touristen hier.
Die Fischer, Hafenpolizei und Arbeiter kommen hier für ihren Kaffee oder zu Mittag her genauso wie Mütter mit Kinderwagen und der ein oder andere Tourist wahrscheinlich auch. Hier könnt ihr auf jeden Fall gut und günstig essen. Gleich nebenan wird der frische Fang in kleinen Hallen mit großen offenen Toren verarbeitet. Eure Chance also, einen Blick hinter die Kulissen zu erhaschen. Wir konnten hier zusehen wie ein riesiger Thunfisch für die umliegenden Restaurants fertig gemacht wurde. Die Leute sind sehr nett und ihr werdet die Atmosphäre direkt zwischen den Fischerbooten mit Blick auf die Stadt genießen.
Rechtes Bild: Euer Blick von der Kaje direkt vor dem Restaurant/Café Pesquero Tarifa.
Zwischen Mittelmeer und Atlantik
Hier trennen sich Welten. Wenn ihr hier steht, blickt ihr links und seht das ruhige Mittelmeer mit der Heiligen Maria Statue am Hafen von Tarifa dass ihre Besucher begrüßt und im Hintergrund die Küste Marrokkos. Blickt ihr rechts seht ihr die raue Küste der spanischen Atlantikküste, einen weiten Strand direkt an Tarifas Häusern und im Hintergund die Düne von Bolonia. Ihr steht hier auch fast am südlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Noch südlicher ist nur noch die Insel Las Palomas hinter euch. Der Zugang ist leider nicht möglich.
Eure Stellplätze in Tarifa:
Es gibt zwei Stellplätze in Tarifa. Einer ist kostenlos und bietet keinerlei Leistungen, der andere kostet etwa 10 Euro pro Nacht (Stand 2019) und bietet Frischwasser und Abwasser und ist bewacht. Beide Plätze liegen nebeneinander und eignen sich gut, um von dort aus in die Altstadt und zum Strand Playa de los Lances zu laufen. Die genaue Beschreibung der Plätze findet ihr unter
Kostenloser Stellplatz in Tarifa
Kostenpflichtiger, bewachter Stellplatz in Tarifa
Erlebnisse auf eurer Fahrt von Tarifa nach Barbate
Zwischen Tarifa und Barbate liegen Welten. Römische Welten, Dünen-Welten, Nationalparke und scheinbar endlose Strände. Erlebt Bolonia mit der Riesen-Düne und der alten Römerstadt Baelo-Claudio. Fahrt durch die weiten Weideflächen der angsteinflössenden Stiere Spaniens oder genießt einfach einen Tag am Strand mit Blick auf Afrika.
Daher dürft ihr hier in der Hauptsaison auch nicht im Womo schlafen. Ich habe mit mehreren netten Einheimischen gesprochen und erfahren, dass auch in der Nebensaison zu Bußgeldern kommen kann. Wir haben im Dezember ohne Probleme hier in Nachbarschaft anderer netter und respektvoller Camper geschlafen und hatten keine Probleme. Die Spanier sind fast immer sehr herzlich und gastfreundlich, besonders wenn Camper sich respektvoll verhalten, also keinen Müll hinterlassen, keinen Lärm machen und nicht Tisch und Stühle vor ihren Wohnmobilen aufbauen.
Dann sind die Behörden auch immer sehr nett. Je nach eurer Reisezeit und dem Verhalten der Camper vor Ort, könntet ihr auch eine Nacht in Bolonia bleiben – nach eurem eigenen Ermessen. Diese Freiheit ist ja gerade das Schöne am Reisen mit dem Wohnmobil. Von Tarifa aus fahrt ihr etwa 30 Minuten bis Bolonia. Parken ist in der Nebensaison kostenlos direkt am Meer möglich. Neben der Besichtigung der alten Römer-Siedlung wird euch eine Wanderung rauf auf die große Düne
bestimmt auch sehr gut gefallen. Über den Strand gelangt ihr an entspanntesten dorthin. Zwischen Kiefern und Meer ziehen hier gegen Abend die Fischer ihre Boote mit Quads hoch auf den breiten Strand. Hier habe ich einen gestrandeten Rochen gefunden. Auf der Düne laufen versprüht ein wenig Wüsten-Feeling. Außerdem gibt es einen schönen Blick über den Ort Bolonia und rüber bis nach Afrika. Bis nach Barbate sind es jetzt noch etwa 45 km.
Etappe 5: Barbate
An der weiten Promenade habt ihr mehrere Möglichkeiten zu essen oder euch mit spanischen Getränken den Abend zu versüßen. Sehr leckeres Eis bekommt ihr hier auch. Leider scheint es in letzter Zeit nicht so gut zu laufen, denn viele Geschäfte und Lokale haben geschlossen. In der Nebensaison im Dezember ist also wirklich nicht viel los. Wir haben auber trotzdem genügend Geschäfte und Lokale gefunden.
Die genaue Beschreibung des Stellplatzes in Barbate findet ihr hier!
Barbate gefiel mir vorallem wegen des Stellplatzes.
Hier steht ihr direkt an der weiten Promenade mit Blick auf den Atlantik. Ich habe hier mehrere gemütliche Nächte verbracht. Es sind eigentlich immer andere Camper anwesend, die Atmosphäre ist ruhig. Am Ende der Promenade kommen immer wieder Jogger und Spaziergänger mit ihren Hunden vorbei. Von eurem Wohnmobil aus lauft ihr wenige Minuten die Promenade entlang und kommt so von einem Café/Restaurant zum nächsten. Ich war auch im Dezember hier im Meer baden – das ist aber ziemlich kalt. Die Sonne scheint hier häufig und die schützende Wand am Stellplatz sorgt für angenehme Temperaturen auch in der kälteren Jahreszeit. Vom Meer her kann es jedoch ziemlich windig werden. Barbate war früher ein belebter Industrie und Hafenort. Nach Schließung der größeren Fabriken scheint es jetzt zwischen verschlafener Stadt mit ehemaliger Hochkonjunktur oder touristischer Ort für Badegäste zu schwanken. Im Dezember waren hier fast nur Einheimische an der Promenade unterwegs und es machte nicht den Eindruck eines typischen touristischen Ortes wie ihr das wahrscheinlich von den spanischen Küsten so kennt.
Etappe 6: Cádiz
Euer Reiseplan für die 3000+ Jahre alte Stadt
Stellplatz wenige Gehminuten vom Zentrum, Fundstücke aus Zeit der Phönizier, Labyrinth aus lebhaften Gassen, grüne Parks mit Meerblick. Hier kommen 7 Empfehlungen um Cadiz zu erleben.
Was erlebt ihr in Cádiz?
Mythos oder Wahrheit? Ist Herakles tatsächlich der Gründungsvater dieser Stadt? So ist zumindest die Legende, die auch heute noch im Stadtwappen Verwendung findet. Fakt ist, dass Cadiz eine der ältesten Städte Westeuropas ist und u.a. von den Phöniziern, Römern und Ende des 15. Jahrhunderts von den Eroberungsschiffen der spanischen Krone benutzt wurde. Bedingt durch die gute strategische Lage auf einer Insel (damals) mitten in einer geschützten Bucht erlebte Cadiz so manche Glanzzeiten als reiche und militärisch wichtige Hafenstadt. Heute zeigt sie sich als beliebtes Reiseziel mit einem interessanten Mix aus Touristen und Einheimischen. Wie so viele Städte Spaniens, könnt ihr auch hier locker eine Woche verbringen. Hier ein Vorschlag, wie ihr auch in 2 Tagen wichtige bekannte Sehenswürdigkeiten entdeckt aber auch authentische Ecken des echten Cádiz erleben könnt:
Euer Wohnmobil ist geparkt (Stellplatzbeschreibung findet ihr weiter unten). Wenn ihr jetzt den Parkplatz durch das Zufahrtstor zu Fuß verlasst, braucht ihr nur noch etwa 150 Meter die Avenide Nuevo Mundo geradeaus laufen und gelangt so zu einem Tor in der alten Stadtmauer. Geht hier hindurch und gleich rechts von euch befindet sich jetzt die Schutzmauer direkt am Meer. Auf diese gelangt ihr über die große Treppe, die ihr garnicht verfehlen könnt. Nun beginnt eure Erkundungstour auf dem breiten Spazierweg oben auf der Stadtmauer Murallas de San Carlos am Meer gegen den Uhrzeigersinn. Nach etwa 15 Gehminuten gelangt ihr zu dem wunderschönen Garten Jardines de Alameda Apodaca. Das Plätschern des Brunnens, die exotisch anmutenden Pflanzen und schwarzweiß-Muster des Bodens direkt am Meer sind schon etwas Besonderes.
Hier läuft zwar die Straße direkt am Park vorbei, aber hey, ihr seid mitten in der Stadt. Von hier aus gelangt ihr nach wenigen Minuten zu dem noch größeren Parque Genovés mit seinen riesigen Bäumen und ruhigen Ecken. Diese Parks bieten eine eigenartige Ruhe umgeben vom Trubel der Stadt. Von hier aus könnt ihr weiter zum Strand La Caleta oder durch die Gassen direkt in die Altstadt und den Torre Tavira ansteuern, der sich ganz in der Nähe von der alten Markthalle befindet.
Der Torre Tariva ist ein guter Start für die weitere Erkundung der Stadt, denn er ermöglicht euch einen sehr guten Überblick. In dem ehemaligen Wachturm „fliegen“ nette und kundige Einheimische mit euch über die Stadt mit Hilfe einer Technologie, die wie ein Periskop im U-Boot funktioniert. Sie erklären, wo sich welche Sehenswürdigkeit befindet und geben einen super Überblick über das Erlebnis-Potential der Stadt ohne das Museum zu verlassen. Sprachen: Englisch und Spanisch. Der Torre Tavira ist übrigens einer von über 100 Wachtürmen, die in der Altstadt verteilt sind. Zusätzlich zur o.g. virtuellen Echtzeit-Stadtführung bietet es ein Museum zur Stadt und eine tolle Aussicht vom Dach des ehemaligen Wachturmes. Preis: 6 Euro pro Erwachsener. (Stand 2019)
Für den kleinen Hunger zwischendurch
Klar, Tapas sind überall in Spanien zu finden. Es wird euch aber auffallen, dass sie sich in einer Region immer ähnlich sind. Wenn ihr im Urlaub dann schon 5 mal die Tapa „Ensalada Rusa“ gegessen habt, passt eine Tapas-Bar wie die Casa Manteca mit frischen Kreationen und einem charmanten Flair aus Einheimischen und Kunden aus aller Welt, goldrichtig in euren Reiseplan. Die Casa Manteca ist wenige Gehminuten vom Strand La Caleta entfernt und liegt perfekt auf dem Weg Richtung Mercado und Kathedrale.
Typisch für eine lebhafte Tapas-Bar gibt es hier wenige richtige Sitzplätze. Ihr werdet euch aber bestimmt an der Bar oder draussen an den großen Weinfässern an denen man sitzen kann, wohlfühlen während ihr zwischen Gaditanern in ihrer Mittagspause in das Getummel taucht. Probiert auch den Thunfisch-Schinken!
Verdauungsspaziergang am Strand
In Cádiz ist das Meer allgegenwärtig. Nicht nur, dass Meeresfrüchte einen wichtigen Bestandteil der kulinarischen Highlights darstellen, auch der Stadtstrand ist mittendrin. La Caleta ist ein halbrunder, von einer Bucht geschützter Strand. Links formt der Paseo Fernando Quinoñes in Form von einer schmalen Landbrücke die Grenze zum offenen Meer. Schön ist ein Spaziergang von diesem Paseo (Promenade) und dann über den Strand bis zu einer Bar von der ihr den Sonnenuntergang beobachten könnt. Hier hat mich das Essen und die Sauberkeit zwar nicht überzeugt, jedoch schmeckt das Bier und die Atmosphäre hin zum Sonnenuntergang ist erstklassig.
Zweiter Tag in Cádiz
Gestern habt ihr schonmal die Altstadt gesehen, habt in dem alten Wachturm Torre Tavira einen Überblick über die Stadt bekommen, die besten Tapas der Stadt gekostet und den Abend am Strand La Caleta ausklingen lassen. Die Altstadt hat natürlich noch sehr viel mehr zu bieten. Nehmt den bekannten Weg in die Alstadt oder lauft vom Parkplatz aus links die Avenida del Puerto entlang, bis etwa 500 Meter später rechts der hübsche Platz Plaza de San Juan de Dios kommt. Der belebte Platz am Rathaus ist umsäumt von Cafés und bietet euch die perfekte Gelegenheit für ein kleines spanisches Frühstück inmitten der Altstadt. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zur Kathedrale.
Die Kathedrale von Cádiz
Riesig, hell und hoch – das wird euch bestimmt beim Eintritt in die Kathedrale durch den Kopf schießen. Tatsächlich hebt sie sich von vielen anderen Gotteshäusern allein schon durch die majestätisch anmutende Größe ab. Durch die lange Bauphase (1722 – 1838) zeigt sie Elemente des Barock und der Neoklassik. An den Seiten findet ihr die typischen Kapellen, die heilige Figuren und andere Reliquien eine zeitlose Heimat geben. In der Liste dieser Reliquien sticht die Monstranz für die Prozession des Corpus Christi hervor. Wie ein riesiger Kasten aus hübsch verziertem Silber strahlt er in der hinteren Ecke des Gotteshauses. Außerdem ist das Mausoleum, der Altar in der Mitte und der ihm gegenüberliegende Chorraum echt sehenswert. Solltet ihr ni ht so viel Zeit haben, konzentriert euch auf diese Elemente in der Kirche und verpasst auf keinen Fall einen Aufstieg zu den erstaunlich hohen Kirchtürmen. Hierfür geht ihr kurz raus aus der Kathedrale, geht 3 Schritte nach rechts und mit der Eintrittskarte in der Hand auf einer Rundtreppe gen Himmel. Grandioser Ausblick auf Stadt und Meer. (Eintritt: 6 Euro pro Erwachsener für Kathedrale und Turmbesteigung)
Römisches Amphitheater
Wenige Schritte von der Kathedrale entfernt befindet sich das Aphitheater. Eines vorweg: der Eintritt ist für EU-Bürger kostenlos. Außerdem solltet ihr hier einen Abstecher machen, weil es Zeitzeuge der antiken Stadt Cadiz ist. Es wird geschätzt, dass das Theater bereits 100 vor Christus etwa 10.000 Zuschauer eine theatralische Abwechslung zum römischen Alltag bot. Die erstaunlichen Fähigkeiten römischer Architekten kann hier gut bestaunt werden.
Für den Hunger zwischendurch
Lauft vom Amphitheather wieder zum Platz der Kathedrale und dann noch etwas entlang einer der belebtesten Fußgängerzonen der Stadt, der Calle Compañía. Hier duften bereits herrliche Esskastanien, ihr kommt entlang Bäckereien mit leckeren Produkten und auch ein Spezialgeschäft für hervorragenden spanischen Schinken macht seine Aufwartung. Haltet durch und wiedersteht den vielen leckeren Versuchungen aber vorerst, bis ihr zur Freiduría Las Flores an der Plaza Topete kommt. In dem Traditionshaus für frittierte Meeresfrüchte genießt ihr ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – erst recht, wenn ihr euch die leckeren Gambas, Calamares, Boquerones etc. direkt an der Theke geben lasst. Statt Teller, esst ihr dann zwar aus einer Papiertüte spart aber Geld und könnt entscheiden, ob ihr so mit einem kleine Snack weiter bummeln, oder an einen der Tische setzen wollt. Genauso wie die Gaditanos – wie die Einheimischen aus Cádiz genannt werden.
Die alte Markthalle
Lasst noch ein wenig Raum für 1-2 Bier und ein paar Tapas von einerm der vielen Stände in der alten Markthalle. Der, auf spanisch Mercado Central de Abastos genannte Ort ist seit jeher Umschlagplatz der besten regionalen Lebensmittel und vor allem Fisch. Seit ein paar Jahren erfreut sich der Ort neben der Händler auch als Food Court großer Beliebtheit unter den Einheimischen und Touristen. Typische Markt-Atmosphäre mit festen Ständen auf denen frischer Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Obst und Gemüse angeboten wird. Eine lockere Gastronomie mit Ständen die Leckereien aus ganz Spanien und Lateinamerika anbieten. Holt euch an dem Stand der euch gefällt etwas und setzte euch zwischen die Spanier auf einen der vielen Sitzplätze und Bänke zwischen den Ständen. Guten Appettit!
Jetzt schließt sich der Kreis. Ihr erkennt wahrscheinlich die Alte Markthalle und den davor liegen Platz Plaza de las Flores wieder. Gestern wart ihr hier ja schon ganz in der Nähe als ihr den Torre Tavira besucht habt. Jetzt lasse ich euch als euren virtuellen Guide alleine. Zurück zu eurem Wohnmobil könnt ihr über die große Runde über den Strand La Caleta laufen oder auch durch die vielen Gassen der Altstadt indem ihr euch einfach östlich haltet. Ich war mehrer Tage in Cádiz und merkte, dass irgendwie alle Gassen von der Altstadt Richtung Osten immer wieder zur großen Parkplatz Muelle Reina Sofia, wo euer Wohnmobil steht, hinführen. Wenn euch Cádiz gefällt, könnt ihr jetzt auch noch eine Nacht länger bleiben. Einfach durch die Gassen schlendern und eine Plaza nach der anderen entdecken, die vielen Cafés, Restaurants und Geschäfte bieten so viel. Da werdet ihr auf jeden Fall ne Menge mehr entdecken. Eure geplante Route geht dann weiter nach Rota.
Euer Stellplatz in Cádiz
Dies ist ein Parkplatz am Hafen der sehr gerne von Wohnmobilen genutzt wird. Ich habe 2019 unter 4 Euro pro Nacht bezahlt. Wichtig: Geht am Abreisetag vormittags zu dem Wärterhäuschen und zahlt dort mit dem Hinweis: Caravan. NICHT am Automaten, denn dort ist es mehr als 4 Mal so teuer. Für Wohnmobile gibt es nämlich einen günstigeren Tarif, aber nur, wenn ihr während der Öffnungszeiten direkt beim Wärter zahlt. Der Parkplatz liegt ziemlich gut. Von hier aus ist die Altstadt Cádiz sehr gut zu Fuß zu erkunden. in 5 Gehminuten beginnt die Stadtmauer und kurz darauf gelangt ihr zu den im Text erwähnten Jardines Alameda Apodaca. Ich habe hier 3 ruhige Nächte verbracht. Nur am Wochenende ist es sehr laut wegen der Diskothek nebenan und in der Woche hatte einmal die Blas-Kappelle in der Nähe geprobt. Bis etwa 23 Uhr. Fand ich garnicht so schlimm noch etwas musikalische Untermalung am Abend. Obwohl ich euch wünsche, dass die Band bis zu eurem Aufenthalt dort die Proben effektiv genutzt hat 🙂
Etappe 7: Rota
Eines vorweg: Hier habt ihr wieder wie in Castellar de la Frontera wieder die Möglichkeit, kostenlos Frischwasser zu tanken und alle Tanks zu entleeren. Das ist ja auch nicht unwichtig :-).
Nach Cádiz verbringt ihr zwei Nächte auf dem kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz etwas nördlich der schönen Stadt Rota. Denn so genießt ihr noch den Tag in Cádiz bevor ihr euch gegen frühen Abend auf dem Platz ankommt. Ich war bereits mehrmals hier. Im November/Dezember sind sehr viele Wohnmobile hier. Im April war ich fast alleine. Es gibt einen weitläufigen, gut ausgebauten Parkplatz direkt neben den Dünen hinter denen sich der tosende Atlantik befindet. Von eurem Wohnmobil aus habt ihr zwar keinen Blick aufs Meer, weil die bewachsenen Dünen die Sicht versperren, aber nach einer Minute Fußweg über die Holzwege eröffnet sich das weite Meer und es beginnt ein breiter, endlos wirkender Sandstrand über den ihr sogar bis nach Rota laufen könnt. Alternativ startet auch ein gut ausgebauter Wanderweg etwas oberhalb vom Strand der euch ebenfalls bis nach Rota führt. Es ist eine schöne Wanderung von etwa 1,5 Stunden überwiegend auf Holzwegen durch kleine Kiefernwälder und entlang des Strandes. Das lohnt sich allemal. Nicht nur die Wanderung werdet ihr genießen, Rota selbst ist eine sehr schön Stadt mit viele verwinkelten Gassen, tollen Tapasbars und Sehenswürdigkeiten.
Gleich wenn ihr auf die Promenade Rotas gelangt, bieten euch mehrer Tapasbars mit Meerblick kleine Stärkungen an. Um den Tag richtig zu genießen, macht doch eine Mischung aus Tapas-Hopping und Sightseeing. Dafür lauft ihr an der Promenade weiter bis zur Plaza de Jesús Nazareno und kehrt in der günstigen Tapas-Kette 100 Montaditos ein. Fast alle Tapas gibt es hier für 1 Euro. Dann weiter entlang der Promenade bis zur Stelle wo sich Liebespaare küssen müssen: Bésame en esta esquina (küss mich an dieser Ecke). Ich habe mit ca 80 jahrealten Paaren gesprochen, die bereits als Jugendliche hierher gekommen waren.
Dann geht es an der Promenade weiter bis zum Faro. Mit Glück könnt ihr sogar die Stadt Cadiz jetzt in der Ferne sehen. Im Restaurant Faro sitzt ihr gemütlich draußen ganz in der Nähe vom Hafen. Hier machen sie die Rota-Tapa Arranque besonders gut. Es ist hier aber teurer als in den anderen Tapasbars. Hinter dem Restaurant el Faro geht ihr von der Promenade weg rein in die Stadt.
Jetz gelangt ihr zur Plaza de Bartolomé Perez umgeben von der Parroquia Nuestra Señora de la O und dem Castillo de Luna. Zwischen dem Castillo de la Luna und der Kirche seht ihr einen weißen Brunnen. Geht rechts davon in die Calle Luís. Lauft diese Straße weiter bis ihr wieder Wasser seht und dann links etwa 200 Meter bis zum Mercado La Merced (auch Mercado de Abastos). Hier sitzt ihr in einer ehemaligen Markthalle welche heute eine gastronomischer Marktist. Sitzgelegenheiten in der Mitte und entlang der Seiten mehrere Stände die typische Tapas, Leckereien und Weine der Region anbieten. Zum Essen hier kann ich nichts sagen, der Wein schmeckt aber gut und die Atmosphäre ist super. Vom Innenhof des geschichtsträchtigen Gebäudes könnt ihr durch die große Eingangs-Tür das Glitzern des Meeres sehen.
Jetzt geht es aber zur Plaza de la Cantera. An diesem Platz befindet sich das Tapas-Restaurant Utopia. Eine tolle Abwechslung. Sehr leckere Tapas ganz unterschiedlich zu den anderen. Asiatisch bis Barqbecue. Etwas teurer, aber sehr üppig. 3 Tapas machen schon satt. Wir sprachen mit vielen Einheimischen und alles sind der Meinung, dass Utopia zu den besten Tapas-Bars Rotas gehört.
Achtung: Google Maps zeigt den Eingang an der Avenida San Fernando an. Das stimmt aber nicht mehr, ihr gelangt zu dem Restaurant direkt vom Plaza de la Cantera aus neben dem Restaurant Taberna La Cantera.
Jetzt habt ihr viel gesehen und seid bestimmt müde. Zum Glück gibt es eine Busverbindung zurück zu eurem Wohnmobil. Vom Kreisel mit der Skulptur der betenden Hände, fährt die Linie 2 bis nach Punta Candor. Hier steigt ihr aus und habt dann nur noch ca. 400 Meter bis zu eurem Wohnmobil.
Etappe 8: Sevilla
Die viertgrößte Stadt Spaniens begeistert mit magischen Parks, prunkvollen Gebäuden als Zeugen der Geschichte und einer lebendigen Genusskultur an beiden Seiten des Flusses Guadalquivir.
Die Altstadt Sevillas gehört neben der Venedigs und Genuas zu den größten Europas.
Das sie zu einer der heißesten Städte Eurpoas gehört, erkennt man auch an den vielen subtropischen und tropischen Pflanzen, die die Straßen und Parke in einem herrlichen Farbenmeer erstrahlen lassen. Der Fluss, viele öffentliche Brunnen und große Grünanlagen wie der María Luisa Park helfen, die starke Hitze im Sommer etwas besser zu ertragen.
Allerdings empfehle ich euch die Monate vor und nach der Sommerzeit. Da ist es auf jeden Fall warm genug (immer noch heiss) und bis auf ein paar Feiertage auch nicht so voll.
Von eurem Wohnmobil aus zu Fuß die Stadt erkunden
Am Besten, ihr parkt auf dem riesigen, kostenlosen Parkplatz des Geländes vor dem Club Nautico. Bis auf eine Woche im April, wenn hier groß gefeiert wird, findet ihr garantiert einen Platz. Ich stand hier über 2 Wochen und hatte auch nie ein Problem, kein Kratzer am Auto und habe mich immer sicher gefühlt. Von hier aus seid ihr zu Fuß in etwa 15 Minuten im Maria Luisa Park, der fast an der Plaza de España angrenzt. Ein schöner Weg, der euch gleich in das grüne Herz der Stadt eintauchen lässt.
Weitere Sehenswürdigkeiten wie die riesige Kathedrale (UNESCO Weltkulturerbe) und die Torre del Oro sind dann auch nicht mehr weit. So schlendert ihr von Attraktion zu Attraktion und entdeckt Sevillas Perlen auch ohne vorher groß zu planen.
Tipp: Probiert unbedingt die Tortas de Aceite und Torríjas.